Zum Lutherjahr 2017, 500 Jahre nach der Reformation, bringt das Stadttheater Fürth die Uraufführung des Musicals „Luther – Rebell Gottes“ auf die Bühne. Eine erste Kostprobe gibt es bereits in Form einer Studio-CD mit fünf Songs aus dem neuen Musical. Thomas Borchert, welcher für die Titelrolle bereits feststeht, wird auf der CD von Drew Sarich und Franziska Schuster unterstützt.
Komponiert hat das Stück Christian Auer, das Buch und die Texte schrieb Nina Schneider. Die Handlung ist Fiktion, könnte sich aber genau so abgespielt haben. Nach seiner Gefangennahme wird Luther geächtet und ist somit vogelfrei – ein jeder kann ihn ungestraft töten. Das Musical erzählt die Geschichte über Luthers Leben und Wirken in Form von Rückblenden und Einschüben. Hauptinhalt der Geschichte ist dabei der Streit zwischen Luther und seinem größten Widersacher Johannes Eck.
Musikalisch schlägt die CD eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, indem sie klassische Kirchenmusik mit Elementen aus Rock- und Popmusik verbindet. Beim ersten Hören erinnert die Musik in einigen Teilen etwas an Wildhorn, dies verliert sich aber zusehends.
„Ecce Advenit“, der erste Titel, beginnt mit Kirchenmusik und gregorianischen Chorgesängen. Thomas Borchert, welcher als Solist in das Stück einsteigt, klingt zuerst ungewohnt klassisch, meistert seine Partie aber sehr ausdrucksstark. Im weiteren Verlauf des Songs wandelt sich das Erscheinungsbild. Rockige Elemente kommen hinzu und fügen sich sehr gut in die klassische Musik ein.
Der zweite Titel „Gott allein“ ist bereits deutlich moderner als der Einstieg. Borchert liegt dieser Stil und er verdeutlicht Luthers Motivation einer Reformation sehr deutlich. Lediglich im mittleren Teil beim Sprechgesang klingt er etwas holprig, findet sich aber anschließend sofort wieder in die Melodie.
Besonders berührend ist das Duett mit Franziska Schuster. Mit viel Gefühl und sanfter Stimme bringt sie ihre Liebe für Luther zum Ausdruck. Sie harmoniert sehr gut mit Thomas Borchert und wäre als weibliche Hauptrolle sicher ein Gewinn – es bleibt abzuwarten, ob auch sie in Fürth zur Cast gehören wird.
Den Tetzel, einen Widersacher Luthers, singt auf der CD Drew Sarich. Gewohnt emotional und rockig kann er durchaus überzeugen. Seine Stimme ist kraftvoll und klar. Sein Solo „Die höllische Qual“ erinnert mehr an einen Rocksong, als an Musical.
„Kyrie Eleyson“, bereits das letzte Lied wird von Soli und Chor gemeinsam vorgetragen. Auch hier zeigt sich die Verschmelzung von Klassik und Moderne.
„Luther- Rebell Gottes“ klingt nach einem modernen Stück, dass eine bedeutende Episode deutscher Geschichte lebendig werden lässt. Die CD macht Lust auf mehr und verspricht ein interessantes neues Musical. Eine klare Empfehlung!
Weitere Informationen zum Stück gibt es unter: www.Luther-Rebell-Gottes.de