Wir schreiben das Jahr 1483…oder vielleicht doch 1484? Auch wenn nicht ganz klar ist, in welchem Jahr Reformator Martin Luther (Matthias Jahrmärker) das Licht der Welt erblickte. Luther hieß er damals jedoch mitnichten. Sein Vater, ein einfacher Bergmann, hieß noch Luder (Christoph Sommer). Die Erinnerungen des Bergbaus prägten Luther von frühester Kindheit an und so ist es kein Wunder, dass die Eröffnungsszene von „Luther – Rebell wider Willen“ eben dies beleuchtet. Das schwierige Verhältnis zu seinem Vater und Martin Luthers Aufbruch zum Jura Studium in Erfurt sind es, die das Publikum auf der Bühne sieht, als sich in der Christus- und Garnisonskirche in Wilhelmshaven der Vorhang hebt.
Berichte
Temperamentvoller Auftakt zur Vida! Argentino-Tour im Landestheater Neuss
Vida! Argentino – Was hat dies mit Musical zu tun? Auf den ersten Blick erst einmal nicht viel, würde man denken. Jedoch bereits als die ersten Klänge auf der recht karg, nur mit in Schals vom Schnürboden des Neusser Landestheaters hängenden, Bühne ertönen, wird schnell klar, dass das so nur bedingt der Fall ist.
Die Addams Family – Geschichten aus dem Leben
Wer kennt sie nicht, diese schrecklich schräge und gleichzeitig kultige Familie? Die Addams Family weiß seit Generationen in Fernsehen und Film zu begeistern. Und so ist es kaum verwunderlich, dass Produzent Joachim Arnold diese Addams Family in diesem Jahr erneut auf Tour schickt. Nach der deutschsprachigen Uraufführung 2014 in Merzig, zog das Stück unter anderem die Zuschauer in Bremen und Wien an.
Sagen Sie, kennen Sie… – Wonderful Town in der Staatsoperette Dresden
… CONGA! Etwa nicht? Dann wird es höchste Zeit, dass Sie mit einer Horde brasilianischer Matrosen durch die Straßen der Stadt tanzen, um sich anschließend in der Staatsoperette Dresden „Wonderful Town“ anzusehen. Ein lustiger, kurzweiliger Abend mitsamt Ohrwürmern ist dabei garantiert.
Der heilige Gral versteckt sich in Frankfurt – Spamalot am English Theatre
Das English Theatre ist in Frankfurt schon seit Jahren eine feste Institution und brachte in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Musicals auf die Bühne, darunter bekannte Musicals wie “The Who’s Tommy” oder “Spring Awakening” und in Deutschland eher unbekannte Stücke, wie “The Life”. In dieser Spielzeit folgt nun “Monty Pythons Spamot”, welches hierzulande bereits in einigen Theatern in deutscher Sprache gespielt wurde.Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben uns für euch das Musical angesehen. Was wir davon halten, lest ihr hier!
„Willkommen, Bienvenue, Welcome“ – Cabaret kehrt ans Staatstheater Darmstadt zurück
Ein wahrer Klassiker feierte am 11. November Wiederaufnahme am Staatstheater Darmstadt: Cabaret! Die Inszenierung von Nicole Claudia Weber feierte bereits Anfang des Jahres in der letzten Spielzeit Premiere. Ob das Stück noch immer das Publikum begeistern kann und ob einige Schwächen seit der Premiere der Vergangenheit angehören, erfahrt ihr wie immer hier bei uns.
The Book of Mormon – (Don’t) Turn it off!
Seit 2013 machen die Mormonen das West End unsicher. The Book of Mormon erzählt auf lustige und sarkastische Art die Geschichte der Religionsgemeinschaft, die vor allem in Nordamerika beheimatet ist. Dabei werden ganz nebenbei auch alle anderen Religionen, Rassen und Nationalitäten aufs Korn genommen.
Hedwig and the Angry Inch – Eine schrille Therapiesitzung
Hedwig (Sven Ratzke) ist eine Kunstfigur und sie lebt von der Aufmerksamkeit des Publikums. So ist es kaum verwunderlich, dass sie den großen Auftritt braucht, wenn sie die Bühne betritt. Hedwig and the Angry Inch, die Geschichte einer Ost-Berliner Drag-Queen, die skurriler kaum sein könnte. Hedwig, eigentlich geboren als Hansel Schmidt, entkommt den Zwängen der DDR indem sie nach einer eher desaströsen Geschlechtsumwandlung den Namen ihrer Mutter, also Hedwig Schmidt, annimmt und einen Luther, ihren amerikanischen Sugar Daddy heiratet. Zurück in Amerika lässt dieser sie jedoch sitzen und Hedwig landet einsam und allein in einer Wohnwagensiedlung mitten im Nirgendwo. Read more
Jemand wird sterben…Murder Ballad in London
„We sing the Murder Ballad’s warning…”, schon zu Beginn wird klar, dass es sich bei Murder Ballad kaum um ein klassisches Musical handelt. Wenn die Erzählerin bereits zehn Minuten vor Beginn des Stückes mit dem Rücken zum Publikum auf der Bühne sitzt und raucht, während im Hintergrund leise Musik läuft, fragt man sich noch, was passiert. Spätestens jedoch als die rockige Musik erklingt und die rauchigen Stimmen von Victoria Hamilton-Barritt (Erzählerin) und Ramin Karimloo den Auftaktsong dominieren und scheinbar wahllos Kleidung auf der Bühne verteilt wird, wird die Neugier geweckt.
Im Oberhausener Dschungel sind die Affen los!
Wie in einer anderen Welt kommt man sich bereits beim Betreten der Halle im Oberhausener Stage Metronom Theater vor. Trommelschläge hallen bereits vor dem Beginn der Vorstellung durch den Saal und unterstützen den Eindruck, dass man sich ab jetzt im Dschungel Afrikas befindet. Das Bühnenbild lässt sich aufgrund dessen, dass es sich auf beiden Seiten bis in den Saal hineinzieht nicht komplett durch den hauchdünnen, bläulich schimmernden Vorhang, auf dem ein Schiff auf hoher See zu erkennen ist, verbergen. Das ist sicherlich auch nicht gewollt. Ist bei diesem Stück doch sozusagen der ganze Saal die Bühne.