Ein Rückblick auf 25 Jahre von zwei besonderen Karrieren – Pia Douwes und Uwe Kröger in Frankfurt

Wie schnell die Zeit vergeht, merkt man vor allem dann, wenn man sich vor Augen führt, dass die Uraufführung des Musicals “Elisabeth” nun schon knapp über 25 Jahre her ist. Damals, im September 1992, läutete dieses Musical eine ganz eigene Ära deutschsprachiger Musicals ein und machte die Darsteller Pia Douwes und Uwe Kröger über Nacht zu Stars – oder war es wirklich so? Dies und viele andere Stationen ihrer engen Freundschaft und Karriere beleuchtete die gerade beendete Tournee mit dem leicht sperrigen Titel “Das Traumpaar des Musicals – Uwe Kröger und Pia Douwes – 25 Jahre seit Elisabeth”.

Der Abend teilte sich in zwei Hälften auf. Die erste Hälfte bis zur Pause widmete sich voll und ganz Szenen und Annekdoten aus dem Musical “Elisabeth”, während es nach der Pause immer wieder Einblicke in Musicals wie Addams Family, Chicago, Cabaret, Rebecca, Sunset Boulevard, La Cage aux folles und Dirty Dancing gab. Begleitet wurden die beiden Darsteller von jeweils zwei Sängerinnen und Sängern, die auch immer wieder kleine Duette mit den beiden Darstellern singen durften und für ordentliche Backgroundvocals sorgten. Mit von der Partie waren außerdem neun Mitglieder des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien, die hier ausdrücklich nur als Band fungierten und ihre Sache erstaunlich gut gemacht haben und so zumindest ohne Probleme darin hinwegtrösten konnten, dass es keinen satten Orchesterklang gab.

Besonders hervorzuheben ist vor allem der interessante Einfall, das Programm mit Einspielern von der Premiere und den Proben einzuläuten und immer wieder zu unterbrechen. Das ist eine sinnvolle und schöne Ergänzung zu den zahlreichen Geschichten und Annekdoten zu den verschiedenen Musicals und zaubert selbst dem größten Fan des Musicals oder der beiden Darstellern ein Lächeln ins Gesicht. Gerade das vernichtende Urteils des ORF-Kritikers, der seinerzeit offensichtlich live aus dem Theater an der Wien berichtete, sorgte hier für einige Lacher, da er dem Stück keine lange Spielzeit prophezeihte und generell wenig für die Musik von Sylvester Levay oder die Texte von Michael Kunze übrig hatte.

Stimmlich souverän und mit beneidenswerter Leichtigkeit bewegte sich Pia Douwes durch alle angestimmten Szenen und schaffte es trotz, dass es sich hier jeweils nur um Ausschnitte der jeweiligen Stücke handelt und diese ohne Bühnenbild daherkommen starke Emotionen im Publikum zu erzeugen.

Für Uwe Kröger muss man an dieser Stelle eine Lanze brechen. Während man bei ihm deutlich merkt, dass die Rollen seiner frühen Karriere heute nicht mehr so klar und weich klingen, wie seinerzeit, passt er trotzdem stimmlich in die Rollen seiner jüngeren Karriere und singt als Wilbur ein bezauberndes Duett aus Hairspray – mit einer Aufzeichnung von sich selbst als Edna im Monroe-Kostümchen und rührte nicht nur Pia mit “Immer wenn du lachst” aus Dr. Doolittle zu Tränen. In den Erzählungen beweist er immer wieder seinen Humor und kann auch über sich selbst lachen, wenn er sich eingesteht, dass er für manche Rollen heutzutage einfach zu alt ist, während Pia für manche Rollen nun im besten Alter zu sein scheint (Stichwort “Sunset Boulevard”)

Insgesamt war der Abend in der nahezu ausverkauften alten Oper ein Erfolg und es bleibt zu hoffen, dass die beiden bald wieder gemeinsam auf Tournee gehen oder in einem Musical auf der Bühne stehen.