Die Oper Bonn hat sich in den letzten Jahren auch in Musical-Kreisen durchaus einen Namen gemacht. Sie hat die Marktlücke Musicals für sich entdeckt und der Erfolg gibt ihr Recht. Beinahe jede Vorstellung dieses Genres ist ausverkauft und nicht nur die Auswahl der Stücke findet großen Anklang, sondern auch bei der Inszenierung und der Besetzung selbiger beweist das Kreativteam immer wieder aufs Neue ein geschicktes Händchen. Konnte man sich in den letzten Jahren an Stücken wie „Evita“, „Der kleine Horrorladen“ oder gar „Jesus Christ Superstar“ erfreuen, steht in dieser Spielzeit der Klassiker „Kiss me Kate“, das Musical von Samuel und Bella Sepwack mit Musik und Gesangstexten von Cole Porter, auf dem Plan. Cole Porter, dem die Kompositionen von über vierzig Musicals zugeschrieben werden, war so etwas wie der Inbegriff der „Roaring Twenties“. Viele seiner eigenen Stücke floppten – sein Hauptgeschäft bestand darin Auftragsarbeiten auszuführen.
Michael Schanze
Audrey II lechzt im kleinen Horrorladen in der Bonner Oper wieder nach Blut!
In der letzten Spielzeit hat das Theater Bonn, in einer Inszenierung von Erik Petersen unter der musikalischen Leitung von Jürgen Grimm, einen Musical-Klassiker wieder ins Programm genommen. Den kleinen Horrorladen: Der größte Teil der Geschichte spielt in dem Blumenladen von Mr. Mushnik, in dem auch Seymour und Audrey arbeiten. Seymour, der als Gehilfe des Ladenbesitzers gnadenlos ausgebeutet wird, ist heimlich in die etwas einfach gestrickte Audrey verliebt, die ihrerseits wiederum mit dem sadistischen Zahnarzt Orin Scrivello liiert ist.