Die Musikindustrie retten – Social Distance Musical Theatre

Paul Ettore Tabone

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Als die Gerüchte bekannt wurde, war es ein Schock: alle Beteiligten beim Phantom der Oper im Londoner West End wurden aus ihren Verträgen entlassen. Gerüchte besagen, dass die Show, die seit 34 Jahren im West End spielt, durch die abgespeckte Tourversion ersetzt werden soll. Fans sind entsetzt von dieser Nachricht. Die entlassenen Darsteller suchen nun anderweitig nach neuen Projekten. Wir haben mit Paul Ettore Tabone gesprochen, der seit vier Jahren Teil der Cast gewesen ist.

„Es ist eine sehr traurige Zeit für das Theater. Unser Show lief seit 34 Jahren im Her Majesty’s Theatre. Nun wurden wir aufgrund der Pandemie alle aus unseren Verträgen entlassen. Ich bin dankbar, dass ich Teil dieser wunderbaren Originalproduktion hier in London sein durfte.“, sagte uns Paul.

Bevor er nach London gegangen ist, war Paul unter anderem Teil der australischen, wie auch der deutschen Produktion von Liebe stirbt nie. Nun ist Paul auf der Suche nach neuen Projekten. Ein erstes steht bereits an. Am 3. Juli wird er Teil eines der ersten Social Distance-Konzerte in Portugal sein. „Wenn sich eine Tür schließt öffnet sich eine andere. Ich wurde eingeladen mit dem Orquestra Classics Dos Centros, dirigiert von Nuno Feist, zu singen. Ich werde mit einem großen Orchester und dem First Chor in einem „Best of Musicals“ Konzert singen. Besonders freue ich mich, dass auch meine Freunde Lara Martins, Britt Lenting und Henrique Fiest dabei sein werden.“

Theater und Festivals gehen überall in Europa wieder an den Start. Durch die Corona-Krise wurden im West End jedoch alle Theater geschlossen und noch ist unklar, ob diese vor 2021 wieder öffnen dürfen. „Ich verstehe, dass die Pandemie einen großen Einfluss auf die gesamte Theaterbranche hat und sehe, wie viel Probleme sie bei vielen meiner Kollegen verursacht. Ich schätze mich glücklich, dass ich nun die Gelegenheit habe mit diesem tollen Orchester zu singen und hoffe, dass es ein Zeichen setzt, dass wir alle die Theaterindustrie retten wollen.“