Teil 2 unseres großen Interviews mit David Jakobs über seine Projekte und Zukunftsideen!
MaybeMusical: Hast Du eigentlich noch, so wie viele andere, ein zweites Standbein? Oder machst du im Moment „nur“ Musical ?
David Jakobs: Es ist so, dass es jetzt so langsam anfängt zu laufen, sprich dass ich mich im Musical so langsam anfange zu etablieren und mir das auch weiterhin Spaß macht. Ich habe aber meine Projektchen im Kopf. Zum Beispiel arbeite ich im Moment daran, mal wieder selber so ein bisschen Musik zu machen. Auch vielleicht mit Bands. Da bin ich aber an dem einen oder anderen Projekt dran, worauf ich aber noch nicht so konkret eingehen kann, weil ich noch nicht so weit bin. Aber es ist in der Mache. Da wird was passieren. Da freue ich mich auch sehr drauf. Dann gibt es natürlich auch so Überlegungen wie, ich würde auch ganz gerne mal drehen. Das sind so Projekte, aber es hat immer alles mit Darstellung zu tun.
MaybeMusical: Könntest Du Dir vorstellen, zum Beispiel in Richtung Regie zu gehen?
David Jakobs: Ja, irgendwann vielleicht, aber davon bin ich noch weit weg. Es fängt ja gerade erst an, richtig zu laufen. Ich freue mich jetzt einfach sehr auf die Zeit und die Projekte die jetzt kommen und bin ganz gespannt, was passiert.
MaybeMusical: Eine eigene CD vielleicht?
David Jakobs: Da muss man natürlich auch erst mal drankommen. Es geht jetzt erst mal damit los, dass ich in den nächsten Jahren versuchen werde, mal ein Konzert zu organisieren. Dann schauen wir mal was sich daraus entwickelt.
MaybeMusical: Auch Richtung Musical, ich meine Du singst ja auch viel so eher Rockiges… Also etwas ganz Anderes oder bleibst du schon in dem Metier?
David Jakobs: Da mag mich nicht so festlegen; sicherlich schon auch Musical. Aber „Die Schatten werden länger“ oder „Cats“ bei einem Konzert zu singen, wird wohl eher nicht vorkommen. Das ist nicht so meins. Ich muss mal sehen, was ich mir da so zusammenbastel. Also wenn, wird es auf jeden Fall eine Mischung aus Popsongs, vielleicht auch eigenen Sachen. Ich bin selbst gespannt.
MaybeMusical: Klingt auf jeden Fall schon mal gut… Hast Du schon überlegt, wo eventuell Konzerte stattfinden könnten?
David Jakobs: Wo genau ist noch nicht entschieden. Das ist ja noch in der Entstehung.
MaybeMusical: Also frühestens im nächsten Jahr?
David Jakobs: Ja, ich mach ja jetzt erst mal wieder Longrun in Hamburg beim „Wunder (von Bern)“, d.h,. ich spiele 8 Shows die Woche bis es zu Ende ist am 05.01.2017. Dann kommt ja „Ich war noch niemals in New York“. Da bin ich aber nicht dabei. Meine letzte Show ist am 04.01.2017, weil ich am 05.01.2017 hier spiele. Für so ein anderes Projekt braucht man halt auch etwas Zeit.
MaybeMusical: Hast Du denn schon andere Projekte für nächstes Jahr im Auge, also außer dem, worüber wir gerade sprachen?
David Jakobs: Leider nichts, worüber man jetzt sprechen dürfte.
MaybeMusical: Aber es ist was in der Mache?
David Jakobs: Es ist immer was in der Mache. (lacht)
MaybeMusical: Das ist schön zu hören. Aber ich weiß, dass niemand etwas sagen darf, bis die Verträge unterschrieben sind. Ist ja auch irgendwo verständlich.
David Jakobs: Es ist auch so, wenn sich dann mal was mit dem Vertrag zerschlägt oder etwas nicht funktioniert, dann ist das für das Theater und für alle blöd, deswegen wartet man immer ab, bis das offiziell ist, damit man das auch selber sagen darf. Natürlich wird man immer gefragt, was man als nächstes macht. Ich weiß es natürlich oft schon viel viel früher, aber muss die Leute immer abblitzen lassen. Ich muss dann immer sagen: Tut mir leid, aber ich hab dann auch eine rechtliche Auflage.
MaybeMusical: Trotzdem ist man natürlich auch neugierig, weil die Leute, die Dich auf der Bühne sehen wollen, teilweise auch länger im Voraus planen müssen. Denn es macht auch nicht jeder Chef mit, wenn man von einem auf den anderen Tag frei haben möchte.
David Jakobs: Das haben wir auch: Beim Longrun, also beim „Wunder (von Bern)“ stehen wir auch vor dem Urlaubsbuch und sagen: Wir wollen hier und da oder das und das. Da ist das nicht anders. Hier an den Theatern es wieder anders. Hier spielt man nur einzelne Shows. Da ist es etwas einfacher seine Sachen zu planen, wobei man auch hier abhängig ist. Hier gibt’s kein Cover.
MaybeMusical: Wie hältst Du Dich sonst fit für Deine Auftritte?
David Jakobs: Mit Sport und ich versuche immer einen schönen Ausgleich zu schaffen zwischen Privatleben und Arbeit. Das ist mir sehr wichtig. Und das funktioniert ganz gut.
MaybeMusical: Das muss auch funktionieren. Man muss ja auch mal wieder runterkommen können.
David Jakobs: Ja. ich sehe immer zu, dass ich mir nach einer langen Arbeitsphase eine Auszeit nehme. Also ich war jetzt im Sommer in Sri Lanka. Das war ganz schön.
MaybeMusical: Also mal was ganz Anderes sehen….
David Jakobs: Ich brauch das auch, um neuen Input zu kriegen. Ich fühle mich dann immer wie so ein Tank, der aufgefüllt wird. Und ich schau auch immer, dass der Tank nicht ganz leer wird. Das ist ganz wichtig. Die Leute bezahlen ja auch dafür, dass sie etwas Vernünftiges sehen und keinen halbtoten Menschen auf der Bühne.
MaybeMusical: Auf jeden Fall. Wobei, wenn man bedenkt, gerade in der Winterzeit, wenn alle erkältet sind, wie manche da noch auf der Bühne stehen, ist das schon beeindruckend…
David Jakobs: Ja, aber das haben wir ja auch gelernt. Was wir dann tun müssen, wie wir damit umgehen oder wie auch immer. Außerdem ist viel Disziplin dabei. Trotzdem finde ich, darf man dabei auch nie das Atmen vergessen (lacht). Gerade wenn man dann meint es geht nicht mehr, kriegt man es an dem Abend dann doch irgendwie hin. Da merkt man dann was in einem steckt.
MaybeMusical: Schade ist trotzdem, dass man dann in den einschlägigen „Fan-Foren“ lesen muss, dass es Leute gibt, die kein Verständnis dafür haben, dass einer der Darsteller einmal kurzfristig ausfällt, weil es wirklich gesundheitlich nicht anders geht.
David Jakobs: Das ist für uns ja auch nicht einfach zu sagen: Wir können heute Abend nicht. Darum versuchen wir als Darsteller ja auch das höchste Maß, dass wir abends auf der Bühne stehen können.
MaybeMusical: Heute ist das ja zum Glück nicht der Fall, dass Du nicht auf der Bühne stehen kannst. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für das Interview bedanken und wünsche viel Spaß bei der heutigen Vorstellung von Evita.