„Die größten Musicalhits aller Zeiten“ heißt die neue Konzertreihe von Semmel Concerts und Sound of Music, die Pia Douwes, Roberta Valentini, Jan Ammann, Mark Seibert und Alexander Klaws gemeinsam auf die Bühne bringt. Maybe Musical hatte die Chance, alle fünf für eine neue Interviewreihe zu gewinnen.
„5 Stars – 5 Antworten“ das ist: Eine Frage, die individuell auf jeden Künstler zugeschnitten ist, und weitere Fragen, bei denen dann auch die Kollegen zu Wort kommen. Zweiter in der Runde ist Jan Ammann, zuletzt als Graf von Krolock im Berliner Theater des Westens von den Fans gefeiert. Aber Ammann kann nicht nur „Graf“. Auch Rollen wie Kerchak in Tarzan oder Maxim de Winter in Rebecca sind in seinem Lebenslauf zu finden. Neben seinen Engagements steht Ammann auch regelmäßig Solo oder mit Kollegen wie Kevin Tarte („Gentlemen of Musical“) auf der Bühne.
Von Jan Ammann wollten wir wissen, wie es ist nun nach längerer Pause nun in diesem Jahr zur Rolle des Grafen von Krolock zurückgekehrt zu sein. Hat sich seine Sicht auf die Rolle verändert oder hat sich Ihre Interpretation der Rolle verändert?
- Jan Ammann: „The only thing constant is change“! Um eine Rolle spannend und lebendig zu halten, muss man jedes noch so kleine Stück erlebte Vergangenheit in das Hier und Jetzt transportieren und in die Rolle auf der Bühne geben. So bleibt Theater spannend!
Bereits erwähnt ist Jan Ammanns Rolle in der Stuttgarter Produktion von Tarzan. Von ihm und Alexander Klaws, der aktuell wieder für die Rolle des Tarzan probt, wollten wir wissen, wie ist es, den inneren Affen herauszulassen und was die besondere Herausforderung an einem Stück wie Tarzan ist?
- Jan Ammann: Die besondere Herausforderung an diesem Musical ist, dass Du Dich körperlich und mental total fit halten musst, um dieses Abenteuer achtmal die Woche zu überleben. Wenn man das dann über einen längeren Zeitraum geschafft hat, merkt man erst einmal wie gut einem das tut und wie nah man seinem Innersten dabei ist.
- Alexander Klaws: Das Stück und die Rolle des TARZAN vereinen so viele Elemente, wie fast kein anderes Musical –Gesang, Schauspiel, Akrobatik, Fliegen und Ape-Movement. Du musst körperlich 100% fit sein, sonst sind 8 Shows die Woche wirklich eine Qual (lacht). Wobei auch jede Show eigentlich wie ein Workout ist. Über den Köpfen der Zuschauer zu schweben ist schon wirklich etwas sehr Besonderes, aber gleichzeitig zu fliegen, dann einen Salto rückwärts zu machen und dabei noch zu singen ist schon herausfordernd. Aber diese Show zu spielen und die Titelrolle zu verkörpern bringt einfach unglaublich viel Spaß und ist eine Ehre!
Von zwei Künstlern, die bereits beide in Elisabeth auf der Bühne standen, wollten wir wissen: Die Elisabeth der Uraufführung und der Tod aus der aktuellen Produktion gemeinsam auf der Bühne. Pia, wie wichtig war die Rolle der Kaiserin für ihre Karriere und ihre persönliche Entwicklung? Und Mark, wie groß sind die Fußstapfen in die man bei einer solchen Erfolgsproduktion tritt?
- Mark Seibert: Eine oft gestellte Frage: Natürlich wird man, wenn man eine Rolle übernimmt, immer mit seinen Vorgängern verglichen – anders als bei einer Uraufführung. Aber ich versuche so oder so, die Rolle bestmöglich zu verkörpern und in Absprache mit dem Kreativteam „meins“ zu machen. Der Wettbewerb zwischen den einzelnen Interpretationen und die Frage, wer ist denn der Beste, kommt eher von Aussen, speziell von den Fans. Ich selber denk da nicht wirklich dran, wenn ich eine Rolle übernehme. Ich lass mich gerne von Vorgängern inspirieren und „übernehme“ das, was auf der Bühne funktioniert. Den Rest fülle ich mit meiner Interpretation.
- Pia Douwes: Natürlich war diese Rolle sehr wichtig für mich und meine Karriere, da ich ja in die Geschichte für immer als die Ur-Elisabeth eingegangen bin, weil ich diese Rolle kreiert und in vielen Produktionen geprägt habe.Für meine persönliche Entwicklung war sie wichtig, weil ich damals so viel gelernt habe und bei jeder weiteren Produktion mehr eigene Erfahrung hinzufügen konnte, wodurch die Figur und auch ich persönlich immer weiter wachsen konnten.