5 Stars – 5 Antworten: Alexander Klaws

Alexander Klaws (c) Conny Wenk
Alexander Klaws (c) Conny Wenk

„Die größten Musicalhits aller Zeiten“ heißt die neue Konzertreihe von Semmel Concerts und Sound of Music, die Pia Douwes, Roberta Valentini, Jan Ammann, Mark Seibert und Alexander Klaws gemeinsam auf die Bühne bringt. Maybe Musical hatte die Chance, alle fünf für eine neue Interviewreihe zu gewinnen.

„5 Stars – 5 Antworten“ das ist: Eine Frage, die individuell auf jeden Künstler zugeschnitten ist, und weitere Fragen, bei denen dann auch die Kollegen zu Wort kommen. Dritter im Bunde ist Alexander Klaws, der momentan für die Premiere von Tarzan in Oberhausen probt. Klaws ist dem breiten Publikum bereits seit seinem Sieg bei Deutschland sucht den Superstar 2003 bekannt. Aber seitdem hat er sowohl die Musicalbühnen, als auch den Pop Olymp erobert. Als Alfred in Tanz der Vampire und als Tarzan im gleichnamigen Musical sowie in den letzten beiden Jahren auf der Freilichtbühne Tecklenburg feierte er musikalische Erfolge. Sein aktuelles Album „Auf die Bühne, fertig, los!“ ist seit 2015 im Handel.

Alexander Klaws hat, nachdem er bereits 2003 Deutschland sucht den Superstar gewonnen hat, sich dafür zu entscheiden, eine Musicalausbildung zu machen. Wie kam es dazu?

  • Alexander Klaws: Die Musicalbühne hat mich schon als Kind immer fasziniert, mit meinen Eltern habe ich viele Musical- und Theatershows besucht und hatte immer sehr großen Respekt vor den Darstellern und dem, was sie da täglich leisten. Ich wurde nach meinem Sieg 2003 zu vielen Musicalpremieren eingeladen und habe dort irgendwann einmal auch Joop van den Ende kennengelernt. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden, uns über Musik und Bühne im Allgemeinen unterhalten und er hat mich dann zu einer Art Workshop in seine Academy eingeladen. Das war zu einem Zeitpunkt in meiner Musikkarriere, in der ich beinahe alles erreicht hatte und ich auf der Suche nach einer weiteren Herausforderung für mich war, meinen Horizont als Künstler zu erweitern und mich weiter zu entwickeln. Ich wollte die Leute mit etwas komplett Neuem überraschen und sie begeistern. Das Timing war perfekt – nach dem Workshop bot mir Joop ein Stipendium an der Academy an, ich nahm an und bin nach Hamburg gezogen! Und direkt nach der Ausbildung kam dann auch schon „Tanz der Vampire“ in Berlin.

Außerhalb der Muster denken hält fit. Wir wollten deshalb von Alexander Klaws und Pia Douwes wissen: Wenn die beiden einmal in einer Rolle des anderen Geschlechts auf der Bühne stehen dürften, wen würden sie dann darstellen?

  • Alexander Klaws: Also falls dies möglich wäre, würde auf jeden Fall in die Rolle der REBECCA schlüpfen! (lacht)
  • Pia Douwes: Jesus in „Jesus Christ Superstar“! Weil ich die Musik schon als Kind geliebt habe und auch in- und auswendig gekonnt habe. Das wäre ein Kindheitstraum, hahahaha!

Roberta Valentini und Mark Seibert standen bereits mehrfach gemeinsam auf der Bühne. Unter anderem in Wicked, aber auch kürzlich in Elisabeth. Trotz großer Erfolge in ihrer bisherigen Karriere, war die Besetzung von Roberta Valentini als Elisabeth nicht unumstritten. Auch Mark Seibert sah sich, als verkündet wurde, dass er bei der Wiederaufnahme von Tanz der Vampire den Graf von Krolock spielen würde, einiger teils sehr harscher Kritik ausgesetzt. Von den beiden wollten wir wissen: Wie geht man mit solcher Kritik, bereits bevor man die Rolle überhaupt gespielt hat, um?

  • Mark Seibert: Ehrlich gesagt, versuche ich das auszublenden. Vorab stört es mich gar nicht. Ganz im Gegenteil. Es ist eher ein Ansporn. Ich habe sehr oft Rollen übernommen, die neu in meinem Rollen Repertoire waren. Aber ich will als Darsteller wachsen und neue Facetten als zeigen. Wenn ich immer das Gleiche spiele und singe, wird dem Publikum und besonders mir irgendwann langweilig. Aber bisher hab ich es dann doch meist geschafft, viele der Kritiker zu überzeugen. Und gerade jetzt merke ich, dass auf Konzerten die Songs als Graf viel mehr von mir gewünscht werden, als z. B. die Songs vom Tod. Klar, die konnte man ja auch oft genug von mir hören.
  • Roberta Valentini: Die Kritik hat mich schon irritiert, aber nicht verletzen können, weil ich denke, dass ich auf der Bühne die Antworten darauf gegeben habe. „Die dickste Elisabeth aller Zeiten!“ oder dass ich männlich aussähe, wie es aus Reihen von Fans als Reaktion auf einzelne Fotos kam, ließ sich recht einfach durch bloßes Betreten der Bühne vor Publikum widerlegen. Fotos können daneben gehen. Die Frage, die sich manche Kollegen gestellt haben, ob ich der Rolle gewachsen sein würde, weil sie mich eher aus dem Pop-Musical kannten, war hingegen durchaus gerechtfertigt, weil ich mir die klassische Technik in der Tat erst aneignen musste. Nach dem, was ich überwiegend bislang von Kritikern, Publikum und eben auch Kollegen gehört habe, die mich in der Rolle auch wirklich gesehen haben, scheint mir das allerdings gelungen zu sein.