West Side Questions – Anton Zetterholm

Anton Zetterholm (c)JESSYLEE PHOTOGRAPHIE

West Side Questions. Vier der Stars aus der West Side Story beim Domplatz OpenAir haben uns Rede und Antwort gestanden. In den kommenden Tagen und Wochen erhaltet ihr einen kleinen Einblick in die Karrieren von Tony, Maria, Bernardo und Riff. Und wir klären die wichtigste Frage: Bist du ein Shark oder ein Jet?

Wer kennt ihn nicht, den hinreißenden Schweden mit den braunen Augen und der blonden Mähne. Durch die Fernsehsendung „Ich Tarzan, du Jane“ in der die Hauptrollen für das Musical Tarzan gesucht wurden, erlangte Anton Zetterholm deutschlandweit Bekanntheit. Seit seinem Engagement bei Tarzan stand Zetterholm nicht nur in Deutschland, sondern auch in England und Schweden auf den großen Musicalbühnen. Ab dem 16.6. steht Zetterholm nun beim Domplatz OpenAir in Magdeburg als Tony in der West Side Story auf der Bühne.

 

Lena Gronewold: Zu allererst die wichtigste Frage: Im tiefsten Herzen, bist du ein Shark oder ein Jet?

Anton Zetterholm: Haha! Ich spiele bei den Jets, aber ich glaube, ich finde die Sharks cooler.

Lena Gronewold: West Side Story wird immer wieder auch als Mutter aller Musicals bezeichnet. Stellt ein solches Stück besondere Anforderungen an seine Darsteller?

Anton Zetterholm: Auf jeden Fall! Tony ist die Hauptrolle der Hauptrollen und Namensgeber für die »Tony-Awards«, der weltweit wichtigsten Musicalauszeichnung. Ich habe viel Respekt vor der Rolle, möchte aber auch meinen ganz eigenen Tony kreiieren.

Lena Gronewold: Tonight, America und I feel pretty Hits aus der West Side Story, die wohl fast jeder kennt. Das Stück beinhaltet aber auch eine Menge an Tanzszenen. Ist es gerade dieser Mix, der den Erfolg des Stückes ausmacht?

Anton Zetterholm: Natürlich ist es so, aber auch die Kombination mit dieser fantastischen Shakespeare-Geschichte hat das Stück so erfolgreich gemacht.

Anton Zetterholm in der West Side Story (c) Andreas Lander

Lena Gronewold: Oper-Air Shows sind immer eine besondere Herausforderung für die Darsteller. Betet man als Darsteller regelmäßig für gutes Wetter, wenn man weiß, dass man der Witterung ausgeliefert ist?

Anton Zetterholm: Open Air ist für mich neu und ich freue mich riesig darauf. Allerdings bin auch ein bisschen nervös, denn ich habe keine Ahnung, wie gut ich im Regen singen kann.

Lena Gronewold: In Deutschland bist du einem breiten Publikum in „Ich Tarzan, Du Jane!“ bekannt geworden. Sehen dich viele einfach nur in dieser Rolle und ist es schwierig sich davon zu lösen?

Anton Zetterholm: Fernsehen hat eine große Strahlkraft und die Show hat mir zum Erfolg verholfen. Danach habe ich acht weitere Hauptrollen in fünf Ländern gespielt. Mittlerweile sehe ich mich selber nicht mehr nur als Tarzan.

Lena Gronewold: Die deutschen Musicalfans kennen dich nicht nur als Tarzan, sondern auch als Fiyero aus Wicked oder Alfred aus Tanz der Vampire, du hast aber auch schon in Klassikern wie Les Misérables und Phantom der Oper auf der Bühne gestanden. Hast du eine persönliche Lieblingsrolle?

Anton Zetterholm: Das ist nicht einfach. Alle Rollen bedeuten sehr viel für mich. »Les Misérables« in London war unglaublich toll, als Enjolras auf einer Bühne mit so viel Tradition zu stehen mit dieser starken Musik war fantastisch. Zuletzt stand ich in Stockholm auf der Bühne, dort, wo ich mein erstes Musical gesehen habe. Ich liebe alte Theatergebäude, wie man bei meinem neuen Projekt www.ZeatArt.com sieht.

Lena Gronewold: Du hast zuletzt in der schwedischen Produktion vom Phantom der Oper den Raoul gespielt. Viele große Musicaldarsteller haben schon diese Rolle gespielt. Ist es eine Herausforderung, in einer Rolle auf der Bühne zu stehen, die schon von so vielen geprägt wurde?

Anton Zetterholm: In großen Original-Produktionen wie »Wicked«, »Phantom der Oper«, »Les Misérables« usw. hat man nicht so viele Freiheiten. Man muss dann Kleinigkeiten finden, die ein bisschen persönlicher sind und mit denen spielen.

Lena Gronewold: Es gibt viele große Künstler im Musicalbusiness. Hast du persönlich ein Vorbild?

Anton Zetterholm: Ich arbeite gern mit Kollegen, die nicht nur auf der Bühne stehen, sondern auch in anderen Bereichen richtig gut sind. Zum Beispiel vor der Kamera. Julian Looman bewundere ich sehr.